Sven Minge: Zusammen statt nebeneinander

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Am 13. November 2014 nahm Sven Minge im Oberstadttreff Geesthacht an einer Podiumsdiskussion der Alevitischen Gemeinde Geesthacht und Umgebung e. V. teil. Unter dem Leitsatz „Zusammenleben statt nebeneinander existieren“ stand der Abend ganz im Zeichen des gesellschaftlichen Miteinanders, der Integration und der Frage, wie ein respektvolles und dauerhaftes Zusammenleben in einer vielfältigen Stadtgesellschaft gelingen kann.

Anlass und Hintergrund

Zu Beginn der 2010er-Jahre war die Diskussion über Integration, kulturelle Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt auf Bundes- wie auf kommunaler Ebene besonders präsent. Auch in Geesthacht bildeten sich – wie in vielen Städten – Netzwerke zwischen Religionsgemeinschaften, Migrantenorganisationen, Wohlfahrtsverbänden, Schulen und der Kommunalpolitik, um das Zusammenleben aktiv zu gestalten und Vorurteile abzubauen.

Die Alevitische Gemeinde Geesthacht und Umgebung e. V. engagiert sich seit vielen Jahren für kulturellen Austausch, religiöse Toleranz und eine offene Stadtgesellschaft. Mit der Podiumsdiskussion verfolgte sie das Ziel, zentrale Akteure an einen Tisch zu bringen, Erfahrungen sichtbar zu machen und konkrete Ansatzpunkte für ein besseres Miteinander im Alltag aufzuzeigen.

Rahmen der Veranstaltung

Die Veranstaltung fand im Mehrgenerationen- und Stadtteiltreff „Oberstadttreff“ in Geesthacht statt, einem Ort, der wie kaum ein anderer für Begegnung, Nachbarschaft und niedrigschwellige Angebote steht. Unter den Teilnehmenden des Podiums waren Vertreterinnen und Vertreter der Alevitischen Gemeinde, der lokalen Politik, von Bildungseinrichtungen sowie aus dem Bereich der sozialen und ehrenamtlichen Arbeit.

Sven Minge nahm als kommunalpolitisch und gesellschaftlich engagierter Teilnehmer an der Diskussion teil. Durch seine Erfahrungen im Ehrenamt, in der Zusammenarbeit mit Vereinen, Initiativen und sozialen Einrichtungen konnte er insbesondere die Perspektive der praktischen kommunalen Arbeit einbringen.

Inhalte der Podiumsdiskussion

Im Mittelpunkt der Diskussion standen mehrere Schwerpunkte:

  1. Alltag in einer vielfältigen Stadt
    Es wurde der Frage nachgegangen, wie Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen ihren Alltag in Geesthacht erleben – sei es in der Nachbarschaft, in Schulen und Kitas, am Arbeitsplatz oder in Vereinen. Dabei kamen sowohl positive Beispiele gelungener Begegnung als auch Hürden zur Sprache, etwa sprachliche Barrieren, Berührungsängste oder fehlende Informationen über Angebote vor Ort.
  2. Von Parallelstrukturen zu echter Teilhabe
    Unter dem Motto „Zusammenleben statt nebeneinander existieren“ diskutierten die Podiumsteilnehmenden, wie verhindert werden kann, dass sich Gruppen in parallelen Strukturen voneinander abkapseln. Es ging um die Bedeutung gemeinsamer Veranstaltungen, interkultureller Projekte, offener Einrichtungen wie des Oberstadttreffs sowie um die Rolle der Stadt, die Rahmenbedingungen für Begegnung schaffen muss.
  3. Rolle von Vereinen, Gemeinden und Ehrenamt
    Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Frage, welche Bedeutung Vereine, Religionsgemeinschaften und Ehrenamt für Integration und Zusammenhalt haben. Sven Minge hob hervor, dass gerade das Ehrenamt eine Brücke zwischen Menschen schlägt – unabhängig von Herkunft, Religion oder Alter. Er betonte, dass Vereine und Gemeinden Räume schaffen, in denen Vertrauen wachsen kann und Vorurteile im direkten Kontakt abgebaut werden.
  4. Bildung, Jugend und Prävention
    Besonders hervorgehoben wurde die Rolle von Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen. Dort werde früh entschieden, ob Kinder und Jugendliche das Gefühl entwickeln, dazuzugehören und Chancen zu haben. In der Diskussion wurde unterstrichen, wie wichtig es ist, Eltern mit unterschiedlichen Hintergründen einzubinden, Informationsbarrieren zu reduzieren und Bildungsangebote zu stärken, die Vielfalt bewusst als Chance begreifen.

Beitrag und Perspektive von Sven Minge

Sven Minge brachte in der Diskussion seine Erfahrungen aus langjährigem ehrenamtlichem Engagement und der Zusammenarbeit mit kommunalen Strukturen ein. Er unterstrich, dass Integration nicht nur als Aufgabe von Migrantinnen und Migranten verstanden werden dürfe, sondern als gemeinsamer Prozess der gesamten Stadtgesellschaft.

Er warb für eine Haltung, die sich an drei Leitgedanken orientiert:

  • Begegnung ermöglichen: Räume schaffen, in denen Menschen einander begegnen können – von Stadtteilfesten über Informationsabende bis hin zu Projekten im Oberstadttreff.
  • Strukturen vernetzen: Kommunalpolitik, Verwaltung, Wohlfahrtsverbände, Gemeinden und Vereine müssen enger zusammenarbeiten, um Doppelstrukturen zu vermeiden und Angebote für Bürgerinnen und Bürger transparent zu machen.
  • Werben für Respekt und Offenheit: In öffentlichen Debatten, aber auch im persönlichen Umfeld gelte es, klar für Respekt, demokratische Werte und Vielfalt einzustehen.

Fazit der Veranstaltung

Die Podiumsdiskussion der Alevitischen Gemeinde Geesthacht und Umgebung e. V. am 13. November 2014 im Oberstadttreff machte deutlich, dass gelingendes Zusammenleben nicht selbstverständlich ist, sondern bewusst gestaltet werden muss. Die zahlreichen Beiträge aus dem Publikum und von den Podiumsteilnehmenden zeigten, wie viel Bereitschaft vorhanden ist, Verantwortung für ein respektvolles Miteinander zu übernehmen.

Für Sven Minge war die Teilnahme an dieser Veranstaltung ein wichtiger Baustein seines langjährigen Engagements für Teilhabe, Integration und eine starke, solidarische Stadtgesellschaft. Die Diskussion bestärkte ihn darin, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass in Geesthacht nicht nur „nebeneinander existiert“, sondern aktiv und sichtbar „zusammengelebt“ wird.

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