Zum Jahreswechsel 2015/2016 führte uns eine gemeinsame Reise in die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Der Aufenthalt bot die Gelegenheit, zentrale historische Orte, politische Institutionen sowie alternative Stadtquartiere kennenzulernen. Die winterliche Jahreszeit verlieh der Stadt eine ruhige, klare Atmosphäre und ermöglichte einen differenzierten Blick auf Architektur, Geschichte und urbane Kultur abseits der sommerlichen Hochsaison.
Innenstadt – Zwischen Geschichte und Moderne
Der Aufenthalt begann mit der Erkundung der Kopenhagener Innenstadt. Rund um den Rathausplatz und die zentralen Einkaufs- und Fußgängerzonen zeigte sich die Stadt lebendig, zugleich aber geordnet und überschaubar. Historische Gebäude, großzügige Plätze und moderne Architektur stehen hier in engem Zusammenhang. Kopenhagen präsentierte sich als funktionale Metropole mit hoher Lebensqualität, klarer Stadtplanung und einer ausgeprägten Orientierung an Nachhaltigkeit und öffentlichem Raum.
Schloss Amalienborg – Königliche Residenz
Ein zentraler Programmpunkt war der Besuch von Schloss Amalienborg, der offiziellen Residenz der dänischen Königsfamilie. Das aus vier Rokoko-Palästen bestehende Ensemble bildet eines der wichtigsten monarchischen Zentren Skandinaviens. Der achteckige Schlossplatz und die symmetrische Architektur vermittelten auch im Winter eine eindrucksvolle, staatstragende Wirkung und verdeutlichten die bis heute präsente Rolle der Monarchie in Dänemark.
Schloss Christiansborg – Zentrum des Staates
Ein weiterer Schwerpunkt war der Besuch von Schloss Christiansborg auf der Insel Slotsholmen. Das Gebäude nimmt international eine besondere Stellung ein, da hier Parlament, Regierung und oberstes Gericht untergebracht sind. Christiansborg steht an historischer Stelle früherer königlicher Burgen und verbindet unterschiedliche architektonische Epochen. Der Besuch machte die enge Verzahnung von monarchischer Tradition und moderner parlamentarischer Demokratie deutlich.
Christianshavn – Historisches Hafenviertel
Der Stadtteil Christianshavn bot einen starken Kontrast zur repräsentativen Innenstadt. Die im 17. Jahrhundert angelegte Struktur mit Kanälen und Hafenanlagen erinnert an niederländische Städte. Historische Bauten, Wohnquartiere und moderne Nutzungen bestehen hier nebeneinander. Christianshavn steht exemplarisch für Kopenhagen als Handels- und Hafenstadt und vermittelte einen authentischen Eindruck des städtischen Alltags.
Langelinie und die Kleine Meerjungfrau
Ein Spaziergang entlang der Langelinie führte entlang des Øresunds und eröffnete weite Blicke auf den Hafen und die offene Wasserfläche Richtung Schweden. Die Promenade wirkte im Winter ruhig und weitläufig und unterstrich den maritimen Charakter der Stadt.
An der Langelinie befindet sich auch die berühmte Statue Die kleine Meerjungfrau, eines der bekanntesten Wahrzeichen Kopenhagens. Die auf dem Märchen von Hans Christian Andersen basierende Bronzefigur beeindruckt weniger durch Größe als durch Symbolkraft und wirkte in der winterlichen Stille des Hafens besonders zurückhaltend und poetisch.
Freistadt Christiania – Alternatives Stadtmodell
Einen bewussten Kontrapunkt zu den staatlichen und monarchischen Orten bildete der Besuch der Freistadt Christiania. Das selbstverwaltete Viertel entstand in den 1970er-Jahren auf einem ehemaligen Kasernengelände und versteht sich bis heute als alternatives Wohn- und Gesellschaftsprojekt. Individuell gestaltete Gebäude, Kunst im öffentlichen Raum und eine eigene soziale Ordnung prägen das Bild. Der Rundgang vermittelte einen differenzierten Eindruck zwischen gelebter Freiheit, gesellschaftlicher Debatte und touristischer Wahrnehmung.
Jahreswechsel im Tivoli
Den Jahreswechsel verbrachten wir im Tivoli, einem der traditionsreichsten Vergnügungsparks Europas. Der Tivoli ist insbesondere in der Winter- und Weihnachtszeit festlich illuminiert und verbindet historische Fahrgeschäfte, Gastronomie und kulturelle Angebote mit einer besonderen Atmosphäre. Der Jahreswechsel wurde hier stimmungsvoll und zugleich geordnet begangen, begleitet von Lichtern, Musik und punktuellen Feuerwerken. Das Feiern im Tivoli vermittelte eine urbane, aber dennoch entspannte Silvesterstimmung, die gut zum Selbstverständnis Kopenhagens passte.
Fazit: Der Aufenthalt in Kopenhagen zum Jahreswechsel 2015/2016 hinterließ einen nachhaltigen Eindruck. Die Stadt überzeugte durch die gelungene Verbindung von Geschichte, politischer Kultur, monarchischer Tradition, maritimem Erbe und alternativen Lebensformen. Der Jahreswechsel im Tivoli rundete die Reise atmosphärisch ab. Gerade in der winterlichen Ruhe wurde deutlich, wie klar strukturiert, lebenswert und identitätsstark Kopenhagen ist – eine europäische Metropole mit eigenem, unverwechselbarem Charakter.



















