Depeche Mode in Hannover

Bewertung: 5 von 5.

Es war ein ungewöhnlich heißer Junitag im Jahr 2017, als sich zehntausende Fans in der Heinz von Heiden Arena Hannover versammelten. Die Luft war schwer und drückend, der Himmel wolkenverhangen – ein Wetter, das perfekt zur düsteren Atmosphäre der „Spirit Tour“ passte. Schon beim Einlass lag eine eigentümliche Spannung in der Luft: die Mischung aus Vorfreude, Hitze und dieser stillen Ahnung, dass sich das Wetter bald entladen würde.

Ein Abend voller Energie

Als die ersten Klänge von “Going Backwards“ über das Gelände rollten, war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Dave Gahan erschien in schwarzer Weste, elegant und kraftvoll, und verwandelte die Bühne in eine pulsierende Welt aus Licht, Schatten und Sound. Die Fans klatschten, tanzten, sangen – trotz der feuchten, schwülen Luft, die kaum Bewegung zuließ.

Während “Barrel of a Gun“ donnerte, zogen in der Ferne schon die ersten Blitze über den Himmel. Die Lichtshow und das Wetter verschmolzen zu einem dramatischen Schauspiel – jedes gleißende Blitzen schien Teil der Inszenierung zu sein.

Gänsehaut und Gewitter

Als “Enjoy the Silence“ begann, war der Himmel tiefgrau. Der Wind frischte auf, und ein leichter Regen setzte ein – warm, fast befreiend nach der stickigen Hitze des Tages. Niemand wich zurück; im Gegenteil: Die Tropfen im Licht der Scheinwerfer gaben der Szene eine fast magische Wirkung.

Dann, bei “Never Let Me Down Again“, brach das Gewitter richtig los. Blitze zuckten über die Bühne, Donner rollte in der Ferne, während zehntausende Arme im Takt hin und her schwangen. Dave Gahan grinste, drehte sich im Regen und rief ins Publikum: „Let it rain!“ – und das tat es.

Für einen Moment schien die Natur selbst Teil des Konzerts geworden zu sein – ein unvergessliches Zusammenspiel aus Klang, Energie und Wetter.

Das große Finale

Trotz – oder gerade wegen – des Gewitters erreichte der Abend seinen emotionalen Höhepunkt. Bei “Walking in My Shoes“ und “Personal Jesus“ sangen die durchnässten Fans lauter als der Regen. Der Himmel war ein flackerndes Bühnenlicht aus Blitzen, und als das letzte „Reach out and touch faith!“ verklang, mischte sich Applaus mit Donnergrollen. Als die Band die Bühne verließ, blieb ein Publikum zurück, das erschöpft, glücklich und teilweise durchschwitzt war – aber mit leuchtenden Augen.

Fazit: Das Depeche Mode Konzert in Hannover im Juni 2017 war nicht nur musikalisch, sondern auch atmosphärisch ein Erlebnis der besonderen Art. Die drückende Hitze, das aufziehende Gewitter und die Energie der Band verschmolzen zu einem Abend, der sich wie ein Naturereignis anfühlte – intensiv, echt und unvergesslich. Ein Konzert, bei dem selbst der Himmel mitgespielt hat.

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