Der Kunstrasenplatz an der Berliner Straße ist heute eine der wichtigsten Sportflächen unserer Stadt. Als ich mich damals kommunalpolitisch und ehrenamtlich engagierte, habe ich – Sven Minge – die Entwicklung dieses Projektes aktiv begleitet und unterstützt. Die Anlage ist inzwischen Heimat des FSV Geesthacht 07 und bietet ganzjährig hervorragende Bedingungen für Training, Spiele und Jugendsport.
Vom roten Grand zum modernen Kunstrasen
Wer sich an die frühere Situation erinnert, weiß: An der Berliner Straße lag über Jahrzehnte ein alter roter Grandplatz. Bei Regen, Frost oder dauerhaft nassem Wetter glichen viele Trainingseinheiten eher einer Herausforderung als einem sicheren und verlässlichen Sportbetrieb. Spiele mussten häufig abgesagt werden, und besonders für den Nachwuchs war der Untergrund alles andere als optimal.
Gleichzeitig wuchs der Bedarf. Geesthacht ist die größte Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg, und der Vereins- und Schulsport benötigte dringend moderne und wetterunabhängige Trainingsflächen. Die Zentrale Sportanlage an der Berliner Straße war ein Herzstück des Sports – allerdings dringend sanierungsbedürftig.
Politische Unterstützung und mein persönlicher Beitrag
In den Jahren zuvor gab es viele Ideen, Gespräche und Planungsansätze, doch es fehlte an einer verbindlichen Entscheidung. Zahlreiche Überlegungen verschwanden wieder in der Schublade, ohne dass eine konkrete Umsetzung folgte. Gerade diese Phase machte deutlich, wie wichtig eine klare politische Weichenstellung war.
Gemeinsam mit weiteren Engagierten aus Sport, Politik und Vereinswesen setzte ich mich dafür ein, diesen Stillstand zu überwinden. Es galt, Vorbehalte auszuräumen, den Nutzen für den Jugend- und Breitensport herauszustellen und eine tragfähige Lösung endlich auf die Schiene zu setzen.
Im Rahmen der größeren Sportplatzsanierungen gelang schließlich eine entschlossene politische Einigung: CDU, Grüne und FDP unterstützten geschlossen die Umsetzung des Kunstrasenprojekts und trugen den notwendigen Beschluss mit. Für mich persönlich war dies ein wichtiger Moment – denn erst der klare Beschluss der Ratsparteien ermöglichte den Schritt vom jahrelangen Planen zum tatsächlichen Bauen.
Herausforderungen: Friedhofsnähe, Baumbestand und Hanglage
Ein besonderes Augenmerk lag bei der Umsetzung auf dem direkt angrenzenden Friedhof. Der dortige Baumbestand sowie die natürliche Hanglage stellten zusätzliche Herausforderungen dar, die im Planungsprozess sensibel und fachgerecht berücksichtigt werden mussten. Wurzelbereiche, Böschungssicherung und die Wahrung eines würdigen Rahmens für die Friedhofsfläche waren zentrale Punkte – am Ende jedoch technisch und planerisch lösbare Aufgaben.
Gerade diese Aspekte zeigen, wie komplex kommunale Bauprojekte sein können, wenn verschiedene Nutzungen und städtebauliche Strukturen aufeinandertreffen. Umso wichtiger war eine sorgfältige Abstimmung zwischen Verwaltung, Planungsbüros und den Beteiligten vor Ort.
Bau und Fertigstellung
Nach dem Beschluss folgten Planung, Ausschreibung und Bau. Die Stadt investierte beträchtliche Mittel, um aus dem alten Grandplatz eine moderne, beleuchtete Kunstrasenanlage zu schaffen. Im Frühjahr 2018 konnte der Platz schließlich fertiggestellt werden – und wurde sofort intensiv genutzt.
Der neue Kunstrasen bietet seither nicht nur dem FSV Geesthacht 07 deutlich verbesserte Trainings- und Wettkampfbedingungen, sondern auch Schulen und weiteren Sportgruppen der Stadt.
Bedeutung für Sport und Stadtentwicklung
Der Kunstrasenplatz ist zu einem zentralen Baustein der Sportinfrastruktur in Geesthacht geworden. Trainingszeiten sind planbarer, Spiele müssen deutlich seltener abgesagt werden, und besonders die Nachwuchsarbeit profitiert von den zuverlässigen und sicheren Bedingungen.
Das Projekt war zugleich ein Startsignal für weitere Modernisierungen. In den folgenden Jahren wurden zusätzliche Sportplatzsanierungen in Angriff genommen – unter anderem im Geesthachter Stadtteil Grünhof-Tesperhude, wo ebenfalls wichtige Maßnahmen für den Vereins- und Breitensport umgesetzt wurden. Die Entwicklung an der Berliner Straße war damit nicht nur ein Einzelprojekt, sondern ein Auftakt für eine spürbare Aufwertung der gesamten städtischen Sportlandschaft.
Auch für die Stadtentwicklung ist die Anlage ein Gewinn. Familien und junge Menschen sehen, dass Geesthacht in moderne, attraktive Sportstätten investiert – ein wichtiger Standortfaktor in einer wachsenden Elbestadt.
Gleichzeitig zeigt das Projekt, dass Infrastruktur kontinuierlicher Pflege und Weiterentwicklung bedarf. Diskussionen um die restlichen Sportflächen, Schäden am Naturrasenplatz oder notwendige Sanierungen unterstreichen diesen Bedarf.
Mein persönliches Fazit
Für mich bleibt der Kunstrasenplatz an der Berliner Straße eine Erfolgsgeschichte – und ein Ausdruck dessen, was möglich ist, wenn Vereine, Stadt und engagierte Bürger gemeinsam an einem Ziel arbeiten. Die Anlage steht heute für modernen Sport, für Nachwuchsförderung und für eine Stadt, die sich weiterentwickelt.






