Hamburger Wasserwege

Bewertung: 5 von 5.

Im September 2022 hatte ich die Gelegenheit, mit einer kleinen Yacht eine besondere Tour durch die Hamburger Wasserwege zu unternehmen. Ausgangspunkt war der Bereich rund um die Schleuse Tiefstack, ein eher technisches, industriell geprägtes Bauwerk, das die Oberelbe mit den Bille- und Kanalbereichen verbindet. Schon hier wurde spürbar, wie eng Stadtgeschichte, Schifffahrt und moderne Infrastruktur in Hamburg miteinander verbunden sind.

Die Passage durch die Schleuse Tiefstack war ein spannender Moment. Mit der kleinen Yacht zwischen den hohen Betonwänden zu liegen, während sich das Wasser hob und senkte, vermittelt eindrucksvoll, welche Kraft hinter diesen technischen Anlagen steckt. Nachdem sich die Tore geöffnet hatten, setzten wir unsere Fahrt fort – vorbei an Wasserwegen, die teils von Industrie und Gewerbe gesäumt sind, teils aber auch schon ein Stück Naturidylle zurückgewinnen konnten.

Das Ziel unserer Fahrt war der Hamburger Yachtclub in Tatenberg. Je weiter wir uns den Elbdeichen näherten, desto ländlicher wurde das Umfeld. Statt Fabrikhallen und Brücken bestimmten Schilfgürtel, Weiden und die typische Marschlandschaft das Bild. Immer wieder begegneten uns andere Freizeitkapitäne, Kanufahrer und Segler, die das weitverzweigte Netz der Hamburger Kanäle nutzten.

Die letzte Etappe führte uns schließlich in Richtung Tatenberger Schleuse, die den Übergang in die Dove Elbe regelt. Auch diese Passage war ein Erlebnis für sich, wenn die Yacht sanft auf das passende Wasserniveau gebracht wird. Nach der Ausfahrt glitten wir durch die ruhigen Wasserflächen in das Gelände des Hamburger Yachtclubs.

Dort angekommen, bot sich ein starker Kontrast: Hinter uns lag die pulsierende Metropole mit Hafen, Industrie und Verkehr, vor uns eine stille, grüne Oase am Rande Hamburgs. Der Tag endete entspannt im Yachtclub, wo sich die Eindrücke der Fahrt noch einmal Revue passieren ließen – eine Tour, die eindrucksvoll zeigt, wie vielfältig und überraschend die Wasserwege Hamburgs sind.

Fazit: Die Fahrt mit der kleinen Yacht von Tiefstack bis zum Hamburger Yachtclub in Tatenberg war ein eindrucksvolles Erlebnis zwischen Technik und Natur. Die Schleusenfahrt vermittelte die gewaltige Ingenieurskunst, die hinter Hamburgs Wasserstraßen steckt, während die anschließende Passage durch ruhige Kanäle und Marschlandschaften einen ganz anderen, idyllischen Blick auf die Hansestadt eröffnete. Gerade dieser Kontrast zwischen urbaner Hafenmetropole und ländlicher Wasseridylle macht die Tour so besonders. Wer Hamburg einmal aus einer ganz anderen Perspektive erleben möchte, sollte eine solche Fahrt unbedingt in Betracht ziehen.

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