Auf den Spuren der Guldenburgs
Im September 2024 führte mich ein Ausflug in die idyllische Landschaft des Herzogtums Lauenburg – genauer gesagt zum imposanten Schloss Wotersen, einem geschichtsträchtigen Herrenhaus mit filmreifer Vergangenheit. Eingebettet zwischen Feldern und Wiesen, erhebt sich das barocke Bauwerk mit seiner markanten Fassade und dem herrschaftlichen Innenhof – ein echtes Juwel norddeutscher Gutshofsarchitektur.
Schloss Wotersen befindet sich in der gleichnamigen Ortschaft, einem Ortsteil der Gemeinde Roseburg in Schleswig-Holstein. Das Anwesen stammt aus dem 18. Jahrhundert und war über lange Zeit im Besitz der Adelsfamilie von Bernstorff. Noch heute strahlt das Schloss klassische Eleganz aus – ein Ort, der nicht nur Geschichtsliebhaber, sondern auch Fernsehzuschauer begeistert.
Denn genau hier entstand in den 1980er-Jahren eine der bekanntesten deutschen TV-Produktionen: „Das Erbe der Guldenburgs“.
Die ZDF-Serie „Das Erbe der Guldenburgs“
Zwischen 1987 und 1990 produzierte das ZDF die beliebte Familienserie „Das Erbe der Guldenburgs“, die über drei Staffeln hinweg Millionen Zuschauer fesselte. Erzählt wird die Geschichte einer fiktiven Adelsfamilie, der Guldenburgs, die auf einem alten Landsitz lebt – mit all den Intrigen, Machtkämpfen und Familiendramen, die zu einer echten Familiensaga dazugehören.
Die Kulisse für das Anwesen der Guldenburgs war kein Studio – sondern Schloss Wotersen. Mit seiner authentischen Architektur und dem weitläufigen Park bot das Schloss die perfekte Bühne für die Geschichten rund um die mächtige Unternehmerdynastie.
Zu den Hauptdarstellern der Serie zählten namhafte Schauspieler wie Christian Quadflieg, Ruth Maria Kubitschek, Iris Berben und Brigitte Horney. „Das Erbe der Guldenburgs“ gilt als deutsches Pendant zu internationalen Erfolgsformaten wie Dallas oder Dynastie – mit einem deutlich europäischeren Flair und gesellschaftlichem Tiefgang.
Der Besuch von Schloss Wotersen war nicht nur ein Ausflug in die ländliche Ruhe Schleswig-Holsteins, sondern auch eine kleine Zeitreise in die Fernsehgeschichte. Während man durch die Alleen des Schlossparks spaziert oder einen Blick auf das eindrucksvolle Herrenhaus wirft, fühlt man sich fast wie ein Statist in der Welt der Guldenburgs.
Fazit: Zwar ist das Schloss nicht dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich, doch es lohnt sich, bei Veranstaltungen wie Konzerten, Märkten oder geführten Rundgängen vorbeizuschauen. Auch die kleine Schlosskapelle und das angrenzende Gutsgelände mit Reitanlagen und Stallungen vermitteln einen lebendigen Eindruck vom heutigen Schlossleben.
Sven Minge 