Tetraeder Bottrop

Bewertung: 4 von 5.

Im November 2024 führte uns ein Ausflug nach Bottrop, mitten ins Herz des Ruhrgebiets. Unser Ziel: das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt, der Tetraeder auf der Halde Beckstraße. Auch wenn das Wetter herbstlich-kühl war, bot der Besuch ein besonderes Erlebnis, das Industriekultur, Architektur und Aussicht miteinander verbindet.

Aufstieg zur Landmarke

Bereits von unten wirkt die Halde imposant – eine grüne Landmarke, entstanden aus dem Abraum der ehemaligen Zeche Prosper II. Der Weg hinauf bietet zwei Varianten: eine Serpentinenstrecke oder die steile „Diretissima“-Treppe. Letztere ist sportlich: 387 Stufen führen in gerader Linie nach oben. Oben angekommen wartet die futuristisch anmutende Stahlkonstruktion des Tetraeders, die zugleich Abenteuer und Aussichtspunkt ist.

Im Inneren des Bauwerks geht es über weitere Treppen zu den drei Plattformen auf 18, 32 und 38 Metern Höhe. Besonders die oberste Plattform ist nichts für schwache Nerven: leicht geneigt und mit Gitterrostboden ausgestattet, vermittelt sie den Eindruck, über der Landschaft zu schweben.

Architektur & Geschichte

Der Tetraeder ist ein Projekt der Internationalen Bauausstellung Emscher Park und wurde 1995 eröffnet. Entworfen wurde er von Prof. Wolfgang Christ. Mit seinen 50 Metern Höhe, einer Seitenlänge von 60 Metern und einem Gewicht von rund 210 Tonnen ist er eine beeindruckende Konstruktion aus Stahl. Getragen wird die Figur von vier Betonstützen, die den Eindruck erwecken, sie schwebe über dem Plateau.

Ursprünglich war die Halde Beckstraße, auch „Monte Schlacko“ genannt, ein Abraumberg aus den Jahren des Steinkohleabbaus. Mit dem Bau des Tetraeders wurde sie zur Landmarke, die heute für den Strukturwandel im Ruhrgebiet steht. Nachts wird das Bauwerk durch die Lichtinstallation „Fraktal“ von Jürgen LIT Fischer in Szene gesetzt.

Panoramablick über das Ruhrgebiet

Obwohl sich im November nicht die klare Fernsicht eines Sommertages bot, war der Ausblick beeindruckend. Von den Plattformen reicht der Blick weit über Bottrop, Essen und Duisburg hinaus. Industriedenkmäler, Schornsteine und Fördergerüste sind ebenso zu erkennen wie moderne Stadtsilhouetten – ein Panorama, das die wechselvolle Geschichte der Region widerspiegelt.

Besonders eindrucksvoll war das Gefühl, hoch über dem Ruhrgebiet zu stehen und gleichzeitig den Wind durch die Stahlkonstruktion wehen zu spüren. Der Tetraeder vereint Nervenkitzel und Kultur auf einzigartige Weise.

Praktische Tipps für Besucher

  • Adresse: Beckstraße 57a, 46238 Bottrop
  • Eintritt: frei zugänglich und kostenlos
  • Öffnungszeiten: jederzeit, bei Eis oder Schnee gesperrt
  • Parken: kostenfreie Stellplätze am Fuß der Halde
  • ÖPNV: vom Bottroper Hauptbahnhof oder Bottrop-Boy ca. 2 km Fußweg, Bus-Haltestelle „Tetraeder“ in der Nähe

Ein Tipp: Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sind Pflicht, besonders in der windigen Jahreszeit.

Fazit: Unser Besuch im November 2024 war ein spannendes Erlebnis und eine gelungene Mischung aus Bewegung, Kultur und Aussicht. Der Tetraeder ist ein Symbol für den Wandel des Ruhrgebiets und gleichzeitig ein Ausflugsziel, das sich für Jung und Alt lohnt. Wer die vielen Stufen nicht scheut, wird mit einem außergewöhnlichen Rundumblick und einem unvergesslichen Erlebnis belohnt.

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