Am 9. Mai 2025 begann in Hamburg eines der größten maritimen Volksfeste der Welt: der 836. Hafengeburtstag. Für drei Tage verwandelte sich die Hansestadt in eine riesige Bühne für Schiffe, Musik und Kultur – und ich war mittendrin.
Einlaufparade – der große Auftakt
Pünktlich um 13 Uhr setzte sich die Einlaufparade auf der Elbe in Bewegung. Über 250 Schiffe fuhren ein: von kleinen Sportbooten bis hin zu imposanten Großseglern wie der „Alexander von Humboldt II“ und der polnischen „Dar Młodzieży“. Begleitet wurden sie von modernen Marineschiffen und dem mächtigen Feuerlöschboot „Branddirektor Westphal“, das mit seinen Wasserfontänen für jubelnde Gesichter sorgte. Entlang der Landungsbrücken drängten sich tausende Besucher, die dieses einmalige Schauspiel mit Begeisterung verfolgten.
Hafenmeile – Begegnung der Kulturen
Zwischen Fischauktionshalle und Kehrwiederspitze erstreckte sich die Hafenmeile, ein bunter Mix aus Gastronomie, Kultur und Unterhaltung. Internationale Spezialitäten, maritimes Kunsthandwerk, Informationsstände und Mitmachaktionen machten den Spaziergang zu einer Reise um die Welt. Auch Kinder kamen nicht zu kurz: Mitmachstationen, Kinderschminken und Spiele sorgten für strahlende Gesichter. Besonders eindrucksvoll waren die geöffneten Museumsschiffe und die Speicherstadt – UNESCO-Welterbe und lebendiger Geschichtsort zugleich.
Musik und Show – von Pop bis Klassik
Am Abend verwandelte sich die Hafenmeile in eine große Konzertlandschaft. Auf den Bühnen traten Künstler wie Nina Chuba, Johannes Oerding und Lotto King Karl auf, deren Songs für ausgelassene Stimmung sorgten. Ein besonderes Highlight war die Vorstellung von Szenen aus dem MJ – Das Michael Jackson Musical, das dem Festival einen Hauch Broadway verlieh.
Das legendäre Schlepperballett
Ein Höhepunkt des Wochenendes war das berühmte Schlepperballett vor den Landungsbrücken. Riesige Hafenschlepper drehten Pirouetten, „tanzten“ zu klassischer Musik und ließen die Zuschauer staunen. Dieses traditionsreiche Spektakel gibt es seit 1979 und gehört zu den unvergesslichen Momenten eines jeden Hafengeburtstages.
Feuerwerk und Abschied
Am Samstagabend leuchtete der Himmel über Hamburg in bunten Farben: Das große Feuerwerk ließ den Hafen in ein magisches Licht tauchen. Am Sonntag folgte die Auslaufparade, bei der die Schiffe mit wehenden Flaggen und musikalischer Begleitung verabschiedet wurden – ein stimmungsvoller Schlusspunkt für ein unvergessliches Wochenende.
Hintergrund – Tradition mit Geschichte
Der Ursprung des Hafengeburtstags reicht bis ins Jahr 1189 zurück, als Kaiser Friedrich Barbarossa den Hamburgern Zollfreiheit auf der Elbe gewährte. Seit 1977 wird dieser Tag als großes Volksfest gefeiert, das heute mehr als eine Million Besucher anzieht. Hamburgs Hafen präsentiert sich dabei als Schaufenster der Stadt: weltoffen, lebendig und tief mit der Seefahrt verbunden.
Fazit: Der Hafengeburtstag 2025 war für mich ein Fest voller Kontraste: Tradition und Moderne, Musik und maritimes Flair, ausgelassene Stimmung und Momente des Staunens. Besonders beeindruckend war, wie die Hansestadt es schafft, Einheimische und Besucher aus aller Welt zusammenzubringen und die maritime Geschichte erlebbar zu machen. Wer Hamburg von seiner emotionalsten Seite erleben möchte, sollte sich dieses Fest nicht entgehen lassen. Der nächste Hafengeburtstag ist schon fest im Kalender notiert!














