Hamburg Finkenwerder

Bewertung: 4 von 5.

Ein sonniger Maitag führte uns nach Hamburg-Finkenwerder, wo wir zu Fuß und mit dem Fahrrad die weitläufigen Grünflächen rund um den Rüschpark und den Gorch-Fock-Park erkundeten. Beide Parks liegen direkt an der Elbe und bieten nicht nur Natur und Erholung, sondern auch spannende Einblicke in die Industrie- und Militärgeschichte des Standorts.

Rüschpark mit Aussichtsturm

Der Rüschpark beeindruckt schon beim Betreten durch seine offene Lage direkt am Wasser. Mittelpunkt ist der moderne Aussichtsturm, der einen weiten Blick über die Elbe, den Hamburger Hafen und die Airbus-Werke auf der anderen Seite eröffnet. Von oben lässt sich gut nachvollziehen, wie Finkenwerder als ehemaliger Werft- und Industriestandort gewachsen ist. Der Park ist heute ein beliebter Ort für Spaziergänge, Radtouren und Picknicks, gleichzeitig aber auch ein Erinnerungsort an eine wechselvolle Vergangenheit.

Der U-Boot-Bunker Fink II

Besonders eindrucksvoll war der Besuch des ehemaligen U-Boot-Bunkers Fink II, der im Zweiten Weltkrieg entstand. Die massiven Betonruinen liegen noch heute im Gelände und erinnern an die militärische Nutzung der Elbinsel. Einst diente die Anlage als Schutz für U-Boote, die hier gewartet und instandgesetzt wurden. Auch wenn große Teile des Bunkers nach dem Krieg gesprengt wurden, sind die Überreste bis heute sichtbar und vermitteln einen beklemmenden Eindruck von der Kriegsarchitektur jener Zeit.

Ehemalige Werftanlagen

Neben dem Bunker stießen wir bei unserer Erkundung auf die Reste der alten Werftanlagen. Finkenwerder war über Jahrzehnte ein wichtiger Standort für den Schiffbau, bevor sich die Industrie in andere Bereiche verlagerte. Alte Kaimauern, Brücken und Gebäudereste sind stille Zeugen dieser Epoche. Heute wirken die verwachsenen Strukturen beinahe romantisch – ein spannender Kontrast zu den modernen Airbus-Hallen in Sichtweite.

Gorch-Fock-Park

Nach der industriellen Geschichtsspuren führte unser Weg weiter in den benachbarten Gorch-Fock-Park, der nach dem bekannten Schriftsteller und Seemann Johann Kinau (Künstlername „Gorch Fock“) benannt ist, der aus Finkenwerder stammte. Der Park ist ruhiger und grüner angelegt und bietet mit alten Bäumen, Sitzbänken und Wegen ideale Bedingungen für eine Pause. Hier spürt man den dörflichen Charakter von Finkenwerder, der trotz der Nähe zu Hafen und Großindustrie noch immer lebendig ist.

Fazit: Der Ausflug in den Rüschpark und den Gorch-Fock-Park hat uns die besondere Mischung Finkenwerders gezeigt: Natur, Industriegeschichte und maritime Tradition vereinen sich hier auf engem Raum. Während der Aussichtsturm einen Blick in die Gegenwart und Zukunft Hamburgs ermöglicht, erinnern die Ruinen von Fink II und die Werftanlagen an die Vergangenheit. Mit dem Fahrrad und zu Fuß war es ein abwechslungsreicher Tag voller Kontraste – und ein spannendes Stück Hamburger Geschichte direkt am Wasser.

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