Im Mai 2025 führte mich ein Ausflug in die Mecklenburgische Seenplatte nach Malchow, wo sich ein ganz besonderes Ziel befindet: der Affenwald Malchow. Direkt am Stadtrand gelegen, eingebettet in einen alten Mischwald, bietet dieses Naturerlebnis die Möglichkeit, Berberaffen hautnah zu erleben – und das in einer Umgebung, die dem natürlichen Lebensraum der Tiere nachempfunden ist.
Erste Eindrücke – Natur pur
Schon am Eingang wird klar: Hier geht es nicht um einen klassischen Zoo mit Gehegen, sondern um ein großzügiges Freigelände, in dem die Tiere weitgehend frei leben. Der Rundweg führt die Besucher über Waldpfade und Stege durch das Areal, das rund 3,5 Hektar umfasst. Es herrscht eine entspannte, beinahe parkähnliche Atmosphäre, in der sich Natur und Tiererlebnis harmonisch verbinden.
Begegnung mit den Berberaffen
Die Hauptakteure sind die Berberaffen (Macaca sylvanus), die in Nordafrika und auf Gibraltar beheimatet sind. Hier in Malchow lebt eine größere Gruppe dieser faszinierenden Tiere, die man beim Klettern, Spielen oder bei der gegenseitigen Fellpflege beobachten kann. Besonders im Mai ist die Gruppe sehr aktiv: Jungtiere tollen ausgelassen herum, während ältere Tiere mit ruhiger Gelassenheit die Besucher im Blick behalten.
Die Nähe ist dabei das Besondere – die Affen bewegen sich frei zwischen den Besucherwegen, sodass man ihnen auf Augenhöhe begegnet. Dennoch gilt: Respektvoller Abstand ist wichtig. Eigene Lebensmittel dürfen nicht mitgebracht werden, und ob gefüttert werden darf, hängt von den aktuellen Regeln des Betreibers ab. In jedem Fall sorgen die Verhaltenshinweise vor Ort für ein sicheres Miteinander von Mensch und Tier.
Wissenswertes zur Art
Die Berberaffen sind eine der wenigen Affenarten, die außerhalb der Tropen leben. Sie sind bestens an gemäßigte Klimazonen angepasst und verbringen viel Zeit am Boden, während sie in Gruppen von 20 bis 60 Tieren zusammenleben. Ihr Sozialverhalten ist komplex: intensive Fellpflege, klare Hierarchien und ein ausgeprägtes Gruppenbewusstsein prägen das Leben der Affen.
In der Natur sind Berberaffen inzwischen stark gefährdet. Hauptursachen sind der Verlust ihrer Lebensräume und die illegale Entnahme von Jungtieren für den Tierhandel. Der Affenwald Malchow leistet daher auch einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und zum Artenschutz, indem er Besuchern die Tiere näherbringt und auf ihre Gefährdung aufmerksam macht.
Ein Rundgang voller Eindrücke
Der Besuch im Affenwald dauert – je nach Verweildauer – zwischen 45 und 90 Minuten. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt immer wieder neue Facetten des Affenlebens: Rangkämpfe, neugierige Blicke oder das fürsorgliche Tragen der Jungtiere durch die Mütter. Besonders eindrucksvoll ist es, still auf einer Bank zu verweilen und das natürliche Verhalten der Gruppe zu beobachten.
Praktische Informationen
- Saison: Der Affenwald ist in der Regel von April bis Oktober geöffnet.
- Öffnungszeiten: Hauptsaison meist von 9 bis 18 Uhr – aktuelle Infos unbedingt vorab prüfen.
- Kombinationstipp: Direkt nebenan liegt die Sommerrodelbahn Malchow, die mit 800 Metern Länge zusätzlichen Spaß für Familien bietet. Auch ein Abstecher in die historische Altstadt von Malchow oder zum nahegelegenen Bärenwald Müritz lohnt sich.
Fazit: Der Affenwald Malchow ist ein einzigartiges Ausflugsziel in Mecklenburg-Vorpommern. Wer Tiere liebt und ihr Verhalten in einer naturnahen Umgebung beobachten möchte, ist hier genau richtig. Der Besuch im Mai 2025 hat mir gezeigt, wie spannend und lehrreich es ist, Wildtieren auf respektvolle Weise so nah zu kommen. Für Familien, Naturfreunde und alle, die mehr über die faszinierende Welt der Berberaffen erfahren möchten, ist der Affenwald Malchow ein lohnenswertes Ziel.











