Wedel & Willkomm Höft

Bewertung: 4 von 5.

Am Sonntag, den 14. September 2025, führte uns ein gemeinsamer Ausflug nach Wedel an der Elbe. Die Stadt lockte an diesem Tag nicht nur mit einem verkaufsoffenen Sonntag, sondern auch mit einem besonderen Rahmenprogramm. Schon beim Ankommen herrschte eine lebendige Atmosphäre, die von Musik, Marktständen und zahlreichen Besuchern geprägt war.

Mittelalterliches Handelskontor auf dem Rathausplatz

Auf dem Rathausplatz stießen wir auf das Mittelalterliche Handelskontor, das eigens für diesen Tag errichtet wurde. Händler in historischer Gewandung boten dort ihre Waren an – von handgefertigtem Schmuck über Lederarbeiten bis hin zu Gewürzen und Kräutern. Auch traditionelle Speisen und Getränke fehlten nicht. Die Gestaltung vermittelte einen spannenden Eindruck davon, wie Handel und Marktleben vor vielen Jahrhunderten ausgesehen haben könnten. Besonders Kinder und Familien waren begeistert von den Darbietungen und Mitmachaktionen.

Besuch im Schulauer Fährhaus und Willkomm Höft

Nach einem Spaziergang führte uns der Weg zum Schulauer Fährhaus, das unmittelbar am Elbufer liegt. Hier befindet sich auch das international bekannte Willkomm Höft. Seit dem 30. Mai 1952 werden dort Schiffe, die den Hamburger Hafen ansteuern oder wieder verlassen, mit ihrer Nationalhymne sowie einer kurzen Begrüßung oder Verabschiedung in deutscher und englischer Sprache bedacht. Über 150 Länderflaggen sind dafür vorhanden, sodass jedes Schiff individuell gewürdigt werden kann.

Diese Tradition wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dem damaligen Fährhaus-Pächter Otto Friedrich Behnke ins Leben gerufen. Sie entwickelte sich schnell zu einer maritimen Attraktion, die heute von Ehrenamtlichen der „Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm Höft“ gepflegt wird. Für Seeleute aus aller Welt ist es ein besonderes Erlebnis, in Wedel persönlich willkommen geheißen zu werden – und für die Besucherinnen und Besucher ein einzigartiges Schauspiel.

Wir hatten Glück, denn bei bestem Spätsommerwetter konnten wir gleich mehrere Schiffe beobachten, die mit Nationalhymne und Gruß über Lautsprecher begrüßt oder verabschiedet wurden. Die Sonne spiegelte sich auf der Elbe, und zahlreiche Gäste genossen den Moment am Anleger. Im Fährhaus selbst ließen wir den Aufenthalt bei einem Stück Kuchen ausklingen. Von der Terrasse aus bot sich ein direkter Blick auf die Elbe, sodass wir weiterhin das maritime Treiben verfolgen konnten.

Rundgang im Schulauer Hafen

Zum Abschluss erkundeten wir noch den Schulauer Hafen, der in den letzten Jahren aufwendig umgestaltet wurde. Ursprünglich diente er als kleiner Binnenhafen und Umschlagplatz für regionale Waren. Mit dem Strukturwandel der Schifffahrt verlor er zwar an wirtschaftlicher Bedeutung, entwickelte sich aber Schritt für Schritt zu einem modernen Hafenareal mit Yachthafen, Wohngebäuden, Gastronomie und Freizeitangeboten.

Heute verbindet der Schulauer Hafen maritimes Flair mit urbaner Architektur. Neben Segel- und Motorbooten bieten sich Spaziergänge entlang der Promenade an, die einen direkten Blick auf die vorbeiziehenden Schiffe auf der Elbe erlaubt. Besonders eindrucksvoll ist die Kombination aus historischen Spuren und neuer Nutzung, die den Hafen zu einem lebendigen Ort für Einheimische und Gäste macht.

Fazit: Der Besuch in Wedel und am Schulauer Hafen bot eine abwechslungsreiche Mischung aus Kultur, Geschichte und maritimem Flair. Der verkaufsoffene Sonntag mit Mittelaltermarkt, die traditionelle Schiffsbegrüßung am Willkomm Höft und die entspannte Hafenatmosphäre machten den Tag zu einem besonderen Erlebnis. Bei bestem Wetter und in geselliger Runde erlebten wir einen gelungenen Ausflug, der die Vielseitigkeit der Elbregion eindrucksvoll zeigte.

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