Ein spontaner Ausflug führte uns im November 2025 in den frisch sanierten Filmpalast nach Lüneburg. Das traditionsreiche Kino präsentiert sich seit der umfassenden Modernisierung in vielen Bereichen in neuem Glanz: komfortable Sitze, verbesserte Akustik, modernisierte Säle und ein deutlich aufgewertetes Foyer machen den Besuch spürbar angenehmer.
Allerdings ist die Sanierung noch nicht vollständig abgeschlossen – Kinosaal 3, in dem wir unseren Film gesehen haben, gehörte leider noch zu den Bereichen, die weiterhin auf ihre Modernisierung warten. Das Ambiente war daher nicht ganz auf dem Niveau der bereits erneuerten Säle.
Der Film: „Das Leben der Wünsche“ – Hintergrund und Inhalt
Wir entschieden uns am Abend für den neuen deutschen Film „Das Leben der Wünsche“, basierend auf dem Roman von Thomas Glavinic. Regisseur Erik Schmitt erzählt die Geschichte von Felix Niemann (Matthias Schweighöfer), dessen Alltag aus den Fugen geraten ist. Durch die Erfüllung von drei Wünschen scheint sich sein Leben zunächst zum Positiven zu entwickeln, doch die Kehrseite dieser Wünsche lässt nicht lange auf sich warten. Der Film verbindet fantastische, märchenhafte und dramatische Elemente und stellt vor allem die Frage in den Mittelpunkt: Was passiert, wenn Wünsche plötzlich Realität werden?
Kritiken und öffentliche Resonanz
In der Presse wurde der Film unterschiedlich bewertet. Während die visuelle Gestaltung sowie die Schauspielerleistungen von Schweighöfer und Benno Führmann oft gelobt wurden, kritisierten einige Rezensionen die erzählerische Struktur: Der Film wirke ambitioniert, verliere jedoch im Verlauf etwas an Energie. Die Umsetzung des komplexen Romanstoffs sei atmosphärisch gelungen, aber dramaturgisch nicht durchgehend überzeugend.
Persönliche Einschätzung
Auch wir empfanden „Das Leben der Wünsche“ als einen Film, der durchaus zum Nachdenken anregt. Er bietet ruhige, emotionale Momente und schöne Bilder. Dennoch fehlte ihm an manchen Stellen die nötige Geschwindigkeit, um dauerhaft Spannung aufzubauen. Besonders gegen Ende wirkte die Geschichte trotz starker Szenen und gelungener Optik zunehmend schwächer. Für einen gemütlichen Kinoabend war der Film aber dennoch gut geeignet.
Erster Schneefall bei der Heimfahrt
Als wir nach dem Film den Kinosaal verließen, empfing uns eine besondere Stimmung: Leiser Schneefall hatte eingesetzt – der erste des Jahres. Die Straßen und Dächer Lüneburgs waren bereits mit einer dünnen weißen Schicht überzogen, was der Stadt eine fast märchenhafte Atmosphäre verlieh. Die Heimfahrt musste deshalb etwas langsamer erfolgen, wurde aber gerade dadurch zu einem ruhigen, stimmungsvollen Ausklang des Abends.
Fazit: Ein Besuch im teils modernisierten Filmpalast Lüneburg, ein visuell ansprechender, wenn auch inhaltlich nicht durchgehend überzeugender Film und der erste Winterhauch dieses Jahres – dieser Kinoabend bleibt in Erinnerung. Auch wenn Saal 3 noch nicht saniert war, bot das Kino insgesamt eine angenehme Atmosphäre und ein schönes Erlebnis im beginnenden Winter.



